Ungarns grüner Wolkenkratzer Mol Campus, Budapest (HU)
In Budapest steht ein Leuchtturmprojekt. MOL Campus ist nicht nur das höchste Gebäude Ungarns, sondern auch ein Vorbild punkto Nachhaltigkeit. Dafür ist das Gebäude mit dem Label BREEAM Excellent ausgezeichnet worden.
MOL Campus in Budapest ist ein aufsehenerregender Neubau. Mit einer Höhe von 143 Metern gilt das 28-stöckige Hochhaus aus Glas im jungen Wohn- und Geschäftsviertel BudaPart als das höchste Bürogebäude in Ungarn.
Aufgrund seiner Grösse stiess der neue Hauptsitz des ungarischen Öl- und Erdgasunternehmen MOL Gruppe nicht nur auf Begeisterung. Anerkennung gewann das «Büro der Zukunft» aber mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Die Bauherren strebten die weltweit bekannten Nachhaltigkeitszertifikate BREEAM Excellent und LEED Platinum an. Ersteres haben sie inzwischen erreicht.
Heizen mit erneuerbarer Energie
Ein zentrales Kriterium für die Auszeichnung war das komplett mit erneuerbarer Energie betriebene Heiz- und Kühlsystem. In bis zu 120 Metern Tiefe wurden mehr als 300 Erdwärmesonden eingesetzt, die einen Drittel des Heiz- und Kühlbedarfs decken. In Spitzenzeiten kann das Heizsystem zusätzlich durch Fernwärme ergänzt werden. 900 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Dach und ein integriertes Gebäudemanagementsystem tragen ebenfalls zum effizienten Energiehaushalt bei.
Auch Wasser ist in diesem Gebäude ein kostbares Gut. Grau- und Regenwasser werden gereinigt, gespeichert und für die Toilettenspülung und die Bewässerung der Grünflächen wiederverwendet. Das gesamte Gebäude ist mit dem Dachentwässerungssystem Geberit Pluvia und dessen Notüberlaufset ausgestattet.
Auch bei den Sanitäreinrichtungen verliess man sich auf Produkte von Geberit, um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Unter anderem wurden mehr als 400 Acanto WCs, mehrere Tausend Meter Rohrleitungssysteme sowie zahlreiche Installationselemente und Spülkästen mit einer wassersparenden Zweimengenspülung verbaut.
Grüne Umgebung
Das britische Architekturbüro Foster + Partners hat den «grünen Wolkenkratzer» zusammen mit dem ungarischen Finta Studio entworfen. «Die Planung und der Bau haben mehr als fünf Jahre in Anspruch genommen», sagt Tibor Gáspár, Ingenieur für Gebäudetechnik bei der Körös Consult GmbH. Ende 2022 war das Leuchtturmprojekt fertig.
Auf rund 86'000 Quadratmetern, einer Fläche so gross wie zwölf Fussballfeldern, entstanden 2500 Arbeitsplätze, mehrere Restaurants, Konferenzräume und ein Fitnessstudio. Üppige Gärten verbinden die Büroflächen, bringen Natur und Arbeitswelt näher zusammen. Die Krönung ist der öffentlich zugängliche Dachgarten mit einer Aussicht, die – genauso wie das Gebäude – aufsehenerregend ist.
Fakten
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