Wenn die Badmöbel feucht werden
Die Feuchtigkeit im Badezimmer kann für Möbel ein Problem sein. Die Tröpfchen von Waschtisch, WC, Dusche, Badewanne verbreiten sich im Bad und sorgen für hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann den Möbeln zusetzen, wenn sie nicht optimal verarbeitet sind. Da bringt auch Lüften nicht viel.
Gerät die Luftfeuchtigkeit ans Holz, können die betroffenen Stellen aufquellen. Feuchte Holzplatten an den Badmöbeln können sich aber auch in der Form verändern. Im schlimmsten Fall sitzen plötzlich Schubladen und Schranktüren nicht mehr richtig. Mit der richtigen Wahl der Badmöbel lässt sich aber allerlei Ungemach im Badezimmer verhindern.
Doch worauf muss ich achten, wenn ich ein Badmöbel kaufe?
Es gibt zwei relevante Faktoren bei der Wahl des Mobiliars für das Bad: das Baumaterial und die Oberfläche der Badezimmermöbel.
Das Baumaterial
Holz ist das gängigste Material für Badezimmermöbel. Dieses kann in verschiedenen Beschaffenheiten daherkommen: Sperrholz, Spanplatten, MDF-Platten oder Massivholz. Je nach Beschaffenheit ist Holz unterschiedlich empfindlich auf die Feuchtigkeit in der Luft und damit unterschiedlich geeignet für die Möbel im Badezimmer.
- Sperrholz ist die wohl beste Wahl. Es arbeitet verglichen mit Massivholz deutlich weniger, weil es kreuzweise verleimt ist. Aufquellen aufgrund der Luftfeuchtigkeit ist da ein erheblich kleineres Thema als bei den anderen Hölzern. Das Material ist zudem sehr biegefest und auch gut zu verschrauben, also eine funktionale und gute Wahl für Badmöbel.
- MDF-Platten bestehen aus zerkochten Holzfasern, die mit Leim vermischt und gepresst werden. Die Oberfläche ist schön glatt, also sind sie gut für Folien und Lacke geeignet. Allerdings sind sie deutlich schwerer als Spanplatten und auch teurer. Sie sind ziemlich wasserbeständig und damit bedenkenlos für Badmöbel geeignet. Mit guter Folie oder Lack sind Schimmel oder Aufquellen kein Thema.
- Spanplatten sind in roher Form für das Bad denkbar ungeeignet, weil sie bei Feuchtigkeit irreversibel aufquellen. Mit einer guten Oberflächenversiegelung lässt sich das aber verhindern. Ein Badmöbel-Set aus Spanplatten ist also nicht grundsätzlich falsch. Letztlich hängt es von der Qualität der Verarbeitung ab.
- Massivholz indes dehnt sich unter Feuchtigkeitseinwirkung rasch aus. Auch die besten konstruktiven Massnahmen ändern daran nichts. Zudem ist es verhältnismässig teuer. Wir empfehlen also den Verzicht auf Badmöbel aus Massivholz.
Die Oberflächen
Weil die brauchbaren Holzwerkstoffe nicht sonderlich schön und selbst im Idealfall noch empfindlich auf das Wasser in der Luft sind, braucht es eine Beschichtung. Dafür gibt es unterschiedlichste Varianten.
Folien sind am einfachsten und günstigsten. Die Qualität ist hier ein entscheidender Faktor. Billige Folien auf Badezimmermöbeln sind empfindlich gegen Kratzer und lösen sich gerne ab. Und schon kann das Wasser seinen Schaden an den Möbeln anrichten. Hochwertige und dicke Folien, wie Geberit sie nutzt, sind hingegen widerstandsfähig und pflegeleicht.
- Melamin ist ein Schichtstoff aus Harz, Dekorpapier und einer transparenten Deckschicht. Das Material ist sehr widerstandsfähig – und damit eine gute Wahl fürs Badezimmer.
- Echtholzfurnier wird als eine rund einen Millimeter dicke Holzschicht auf Span- oder MDF-Platten aufgeleimt. Das sieht dann ganz ähnlich aus wie Massivholzmöbel. Mit Furnier ist das Mobiliar aber günstiger und stabiler als aus Massivholz. Die Front aus Echtholz muss natürlich lasiert, lackiert oder gekalkt sein, sonst ist sie anfällig auf die hohe Luftfeuchtigkeit im Bad.
- Lack bietet den beliebten Hochglanzeffekt für Möbel im Bad. Das kostet allerdings, vor allem wegen der aufwendigen Herstellung. Denn nach dem Lackieren muss die Oberfläche noch geschliffen und poliert werden. Dafür ist der Badschrank anschliessend kratzfest und wasserdicht.
- Glas hat den bekannten Vorteil, dass es vollkommen unempfindlich für Feuchte ist. Bei Badmöbeln kombiniert man Glas üblicherweise mit einer MDF- oder Spanplatte, die meist in Weiss, Schwarz oder Anthrazit lackiert ist. Das Glas gibt dann den Hochglanzeffekt und schützt das Badezimmermöbel zusätzlich vor der Feuchtigkeit.
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